Weniger Werbung?
Registrier dich hier kostenlos als User von sauerlandfussball.de:
Registrierung
Gast
 
  [ Registrieren ]
Kontakt
Kontakt
Standort:  Startseite > News > Dieses Gutachten ist ein echter Skandal!
Montag, 6. Mai 2024

Dieses Gutachten ist ein echter Skandal!

13.06.2009 - 12:32 Uhr • micha • 49 Kommentare       

Hellefeld - WestenfeldDas Gutachten zur Förderung des Baus einer Kunstrasenanlage in Hellefeld und in Westenfeld ist da. Das Ergebnis ist eindeutig. Nach Meinung des Autors ist es weitaus zu eindeutig und peinlich! Ein Thema zu dem ich bisher hier geschwiegen habe, weil es mich eigentlich nicht mehr angeht. Aber jetzt wird es ungerecht und da schalte ich mich ein!

Wie sicher einige wissen "streiten" (eigentlich stritt bisher nur ein Verein, der andere beantragte nur) sich im Alten Testament zwei Vereine, der SV Hellefeld/Altenhellefeld und der SuS Westenfeld, um einen Kunstrasenplatz.

Nachdem der SuS Westenfeld schon etliche Monate lang mit teilweise irrelevanten und schön gefärbten Argumenten in der Öffentlichkeit rumposaunte und der SV sich die ganze Zeit freundlich zurück hielt, musste aus diversen Gründen, die ich noch näher erläutern werde, ein Gutachten her. Dieses wurde am vergangenen Mittwoch den Vereinen zugestellt. Von Gutachten kann man dabei eigentlich nicht sprechen. Ich würde es "Werbetext für den Standort Westenfeld" nennen (Zum Download: >> Klick <<)...

Zur Situation, wie wir sie vorliegen haben, kam es folgendermaßen:

Es gab zu Beginn einige Diskussionen, wie man auch in kleinen Dörfern, wie Westenfeld und Hellefeld einen Kunstrasen bauen könnte, was allerdings bei der damaligen Förderstruktur der Stadt Sundern finanziell nicht möglich war (für beide Orte). Dann änderte die Stadt Sundern ihre Förderungspläne und schaffte ein Modell bei dem die Plätze in Allendorf, Stockum und Hachen in eine moderne Kunstrasenanlage umgebaut werden sollten. Die Finanzierung sollte dabei über 6 Jahre laufen und jedes Jahr sollte jeder der Vereine 25.000 EUR erhalten, sodass am Ende 150.000 EUR Föderung zusammen kommen. Die Vorfinanzierung sollte dabei von den Vereinen über Kredite geregelt werden.

Alle 3 betreffende Vereine konnten Finanzierungskonzepte vorlegen, die es erlaubten an allen 3 Standorten eine moderne Kunstrasenanlage zu bauen. Nun witterten auch die Vereine in Westenfeld und Hellefeld ihre Chance. Man setzte sich zusammen, und erarbeitete mehrere Vorschläge, wie man zu modernen Anlagen in beiden Dörfern kommen konnte und unterbreitete diese Vorschläge der Stadt Sundern. Alle Vorschläge wurden abgeschmettert, sodass den Vereinen nur übrig blieb allein ihr Glück zu versuchen und in einen Wettbewerb zu treten. Beide hielten Versammlungen ab, in denen dem Vorhaben von allen Mitgliedern zugestimmt wurde und reichten gemeinsam ihre Anträge bei der Stadt Sundern ein.

In der Folgezeit und auch schon vor Abgabe der Anträge wurde von Seiten der Westenfelder eine unglaubliche Schlammschlacht in Richtung Hellefeld geführt, was teilweise über die Presse ging und teilweise über andere Wege verteilt wurde. Das reichte über die Sporthallenproblematik, die rein logisch mit einem Kunstrasenplatz überhaupt nicht zu tun hat, denn Volleyballer können dort kein Volleyball spielen, bis zu dem Vorwurf man hätte eine Möglichkeit der Zusammenarbeit in Hellefeld an die Wand gefahren, was so nicht stimmt, wie wir später noch erfahren.

In Hellefeld gab es schon zu Beginn der Geschichte die Weisung, die Füße still zu halten und Pläne auszuarbeiten. Genau das war auch von der Stadt Sundern politisch so gewollt und beide Vereine wurden zur Ruhe gemahnt. Da sich aber durch immer neue Spitzen aus Westenfeld keine Ruhe abzeichnete und man in der Stadt Sundern offenbar nicht wirklich in der Lage war, eine Entscheidung zu treffen, traf man sich mit Bürgermeister Wolff, den politischen Vertretern der Dörfer und Vereinsvertretern um zu vermitteln.

Im Zuge dieses Treffens schlug der SV Hellefeld/Altenhellefeld folgendes vor: Man macht eine Spielgemeinschaft im Seniorenbereich mit 3 Mannschaften. Alle 3 Mannschaften spielen in der nächsten Saison in der Liga, für die sie sich qualifizieren (nach den Statuten des Verbands durchaus möglich). Da eine solch große Spielgemeinschaft 2 ständig brauchbare Plätze braucht, schlug man weiterhin vor, dass zunächst einmal der Platz in Hellefeld modernisiert wird, da er der ältere und wesentlich kaputtere Platz ist. Von dieser Idee war der Herr Bürgermeister Wolff hell auf begeistert und merkte an, dass man dann ja in 5-8 Jahren, wenn der Platz in Westenfeld sicher auch nicht mehr bespielbar ist, nochmal darüber nachdenken kann, was in Bezug auf Kunstrasen dort passiert. Also eine wirklich logische Lösung, wenn man die jetzigen Platzverhältnisse und auch die jetzigen sportlichen Verhältnisse, sowie das Mannschaftsgefüge der beiden Vereine betrachtet. Die Westenfelder Vertreter behaupteten, eine solche Lösung wäre nicht möglich und lehnten ab.

Als nächstes schlug der Bürgermeister Herr Wolff ein "unabhängiges" Gutachten vor, was bei den Westenfelder interessanterweise sofort großen Anklang fand. Man wollte sich sogar an den Kosten beteiligen. Hellefeld stand dem Gutachten skeptisch gegenüber, da man aber der Meinung war, in den relevanten Punkten, die richtigen Argumente zu haben, stimmte man dem Verfahren zu.

Liest man sich das Gutachten jetzt mal durch, stellt man fest, dass es in allen Bereichen für Westenfeld als neuen Standort für einen Kunstrasen plädiert. Doch dieses "in allen Punkten" muss man sich nochmal durch den Kopf gehen lassen. Wie kann das sein? Hellefeld hat den älteren, kaputteren Platz (da behaupten selbst die Westenfelder nichts anderes), ein neu renoviertes großes Clubheim und 2 Mannschaften, die sportlich besser da stehen, als die eine Mannschaft in Westenfeld. Und dann schafft es das Gutachten trotzdem, in allen Punkte für Westenfeld zu sprechen? Da ist doch was faul oder?

Und nur aus diesem Grund schreibe ich diesen Artikel. Eigentlich ist es mir fast egal, ob in Hellefeld bald ein Kunstrasen liegt. Ich bin zwar dem Verein noch verbunden, aber ich werde sicher nicht mehr drauf spielen. Aber als ich dieses Gutachten gelesen habe, wurde mir klar, dass der SV in dieser Sache nie eine Chance hatte. Anzumerken ist, dass der Gutachter in seinem Gutachten Vermutungen über den SV und seine Finanzierung äußert, obwohl er Telefonnummern von Vereinsvertretern hatte, mit denen er Unstimmigkeiten hätte klären können. Die Finanzierung ist nämlich keinesfalls so wackelig, wie sie da beschrieben wird. Wer den Antrag zum Bau an die Stadt liest (auch auf sv-hellefeld.de verfügbar), der sieht, dass das nicht stimmt. Zudem ist die Relevanz der einzelnen Punkte und wie der Gutachter sie sieht doch sehr zweifelhaft. Es wird zum Beispiel begrüßt, dass der SuS eine veraltete Anlage mit Sandverfüllung bauen will, wie sie sicher seit 10 Jahren keiner mehr gebaut hat, während verurteilt wird, dass Hellefeld eine moderne und zukunftsweisende Anlage bevorzugt. Wer glaubt da noch, dass dieses Gutachten unter "normalen" Umständen zustande gekommen ist?

Die politischen Verwicklungen mit der CDU in Sundern in dieser Sache sind äußerst Zweifelhaft. Ich denke der SV hat keine Chance in dieser Entscheidung den Kunstrasenplatz zu bekommen und die sportliche Entwicklung wird das sicher negativ beeinflussen. Das wird im Gutachten ja auch gesagt: die sportliche Situation regelt sich von selbst, deshalb hat der Punkt keine Relevanz. Und wer fragt die Sportler? Schonmal überlegt, dass in Westenfeld nicht wegen des Platzes C-Liga-Fußball gespielt wird, sondern wegen des Vereins und seiner Arbeit? Im Moment spielen die besseren Fußballer ja immerhin auch auf dem schlechteren Platz!

Ich denke zu dem Thema lässt sich noch viel mehr sagen, aber ich denk an dieser Stelle ist es genug. Meine Zusammenarbeit mit dem SuS Westenfeld hat sich auf jeden Fall erledigt und ich kann nur raten: wenn ihr irgendwann mal mit Politikern der Stadt Sundern zu tun habt: Traut ihnen nicht über den Weg!

Natürlich ist dieser Text sicher auch in Richtung Hellefeld "gefärbt", aber ich darf das auch, denn ich äußere meine persönliche Meinung. Ein Gutachten jedoch muss Fakten darstellen und das tut es meiner Ansicht nach kaum. Es gibt nur Vermutungen und schwammige Äußerungen. Wie seht ihr das?





 
 

Seitenaufbau in 0.829041 Sekunden